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Dark Queen

Adamantium

Isla ist eine selbstbewusste junge Frau, die unbeirrt ihren Weg geht. Als sie dem schönen, aber unnahbaren Balthasar begegnet, verliebt sie sich und gerät ins Straucheln. Aus reiner Berechnung entscheidet sie sich für einen anderen Mann. Doch sie kann Balthasar nicht vergessen und stürzt sich in eine leidenschaftliche Affäre.

Dark Queen spielt in einem längst vergessenen Märchenland voller Magie und zauberhafter Wesen. Auf poetische Weise erzählt es von Liebe, Schmerz, Freundschaft und Verrat.

Fabia Mortis‘ schwarzromantischer Märchenalbtraum beginnt so heiter wie ein Vogellied, das schüchtern im lauen Frühlingwind erklingt. Sie lässt die Charaktere scheinbar ziellos durch die Handlung treiben, bis sich die Ereignisse schließlich zu einer surrealen, blutigen Gewaltorgie von zerstörerischer Poesie entfalten.

Jezebel

die dunkle Fee vom Weltenrand

Die Leseprobe beschreibt ein Schlüsselmoment aus Dark Queen. Es handelt von Jezebel, einer rätselhaften Dunkelfee, welche neben der Hauptfigur Königin Isla die wohl ambivalenteste Rolle im Buch einnimmt. Jezebel agiert zwar im Hintergrund, hält dort jedoch die Fäden in den unnachgiebigen Händen. Auf ihre Weise ist sie Isla treu ergeben, verfolgt zugleich aber eigene rachsüchtige Pläne. Als diese auf tödliche Weise durchkreuzt werden, offenbaren sich Jezebels gewaltiger Zorn und zerstörerisches Potenzial in einem blutigen Albtraum der Vergeltung.

Schauplatz der folgenden Szene ist ein verfluchter See, der sich wie ein roter Faden durch Fabia Mortis‘ Bücher zieht.

Verfemt

See des Unheils

Das fahlbleiche Rund eines voll erblühten Mondes beschien das dunkle Wasser, das sich leicht kräuselte und scheinbar friedlich raunte. Die Fee ließ sich nicht von dem trügerischen Idyll täuschen. Denn unter der ruhigen Oberfläche fühlte sie einen grausamen unnachgiebigen Tod flüstern. Tief im schlammigen Seengrund lauerte eine äonenalte Energie, die jede Seele in die Tiefe riss, derer sie habhaft werden konnte, um sich an deren warmen, frischen Blut zu laben.

Schon oft war sie nachts träumend am Gestade dieses unheilvollen Pfuhls gestanden und hatte ihre ruhelosen Gedanken auf Wanderschaft geschickt. Bisher hatte sie die fremdartige Präsenz darin stets respektiert und sich vom Wasser fern gehalten. Obwohl sie mit dem Verstand erfasste, dass die todbringenden Kreaturen, die in den trüben Tiefen hausten, ihr vermutlich nichts anhaben konnten. Vielleicht lag dies auch gar nicht in deren Absicht. Denn Geschöpfe von gleicher Art erkannten sich an jedem Ort der Welt, und sei er auch noch so weit entlegen. Sie fügten einander kein Leid zu, hatten sie doch ein Ding gemeinsam, das in jedem Winkel des Universums unantastbar war: Die Magie. Egal, in welcher Gestalt sie sich auch zeigen mochte.

Doch in jener Nacht lag eine Veränderung in der Luft, so als ob etwas sich im uralten Gefüge der Macht verschoben hatte. Jezebel konnte diese Transformation wie einen feinen Hauch auf der empfindsamen Haut spüren. Etwas, das in dem zähen Morast im fernen Seengrund verborgen lag, rief beharrlich nach ihr. Es zog sie unwiderruflich zu sich herab. Ein fremdartiges Gefühl drang bis ins stählerne Mark ihrer feingliedrigen Knochen. Sie würde zur Mitternachtsstunde den magischen Pakt brechen und sich etwas aneignen, von dem sie lediglich wusste, dass sie es unbedingt den eiskalten Fluten entreißen musste. Entschlossen entledigte sie sich des Gewandes und stieg, so nackt und bloß wie sie einst den Nebelfeldern am Rand der Welt entsprungen war, in die schwarzen Wogen.

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