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Die Liebe...

will ich nicht hofieren!

Fabia Mortis

Eisumreifte
Haselnüsse

jenseits von Erato

Es ist ein Wort, das nennt sich Liebe

Eins, von dem man gerne schriebe

Mit Versen, die von Herzen kämen

Samt Blütenrauch und süßem Sehnen

Die Leidenschaft nicht zu vergessen

Indes – mir schiene es vermessen.

 

Nimmt man‘s sorgsam mit dem Schreiben

Muss es bei der Wahrheit bleiben:

Manches ist dabei unmöglich

Sei‘s dem Dichter auch nicht löblich –

Ganz frei heraus und ohne Zieren:

Die Liebe will ich nicht hofieren!

Einst tat ich dies mit Leib und Seele

Welch‘ Laudatio aus voller Kehle!

Worte tausendfach – und Küsse

Ein Hirn so klug wie Haselnüsse

Zum Schlussakkord das Herz gebrochen

Alle Poesie umsonst gesprochen.

 

Wie soll man einen Dunst umwerben

Ihn sich mit Versen schöner färben?

Ein jedes Wort sei wohl bedacht

Mit den Tränen aus der Nacht

Pah! Erato bleibe von mir fern

Hab‘ lieber eine Andre gern!

 

Nun reime ich am Jahr entlang

Von Lenzparfum und Vogelsang

Zu Sommerwind und Rosenblüten

Blättern, die im Herbst erglühen

Im Winter, der die Lande schleift –

Die Haselnüsse eisumreift.

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