Die Liebe...
will ich nicht hofieren!
Eisumreifte
Haselnüsse
jenseits von Erato
Es ist ein Wort, das nennt sich Liebe
Eins, von dem man gerne schriebe
Mit Versen, die von Herzen kämen
Samt Blütenrauch und süßem Sehnen
Die Leidenschaft nicht zu vergessen
Indes – mir schiene es vermessen.
Nimmt man‘s sorgsam mit dem Schreiben
Muss es bei der Wahrheit bleiben:
Manches ist dabei unmöglich
Sei‘s dem Dichter auch nicht löblich –
Ganz frei heraus und ohne Zieren:
Die Liebe will ich nicht hofieren!
Einst tat ich dies mit Leib und Seele
Welch‘ Laudatio aus voller Kehle!
Worte tausendfach – und Küsse
Ein Hirn so klug wie Haselnüsse
Zum Schlussakkord das Herz gebrochen
Alle Poesie umsonst gesprochen.
Wie soll man einen Dunst umwerben
Ihn sich mit Versen schöner färben?
Ein jedes Wort sei wohl bedacht
Mit den Tränen aus der Nacht
Pah! Erato bleibe von mir fern
Hab‘ lieber eine Andre gern!
Nun reime ich am Jahr entlang
Von Lenzparfum und Vogelsang
Zu Sommerwind und Rosenblüten
Blättern, die im Herbst erglühen
Im Winter, der die Lande schleift –
Die Haselnüsse eisumreift.