Illustration: Magic Media & Canva | Blackmortis
Ein Teich im Waldesinnern
Blinkt im Sonnenschein
Goldenfeines Flimmern
Im menschenleeren Hain.
Auf herbstverwelkten Flügeln
Gerät ein Blatt ins Trudeln
Hinab zum Wasserspiegel
In bitterkalte Strudel.
Zum roten Abendschein
Erwacht in dessen Grund
Tief im nassen Schrein
Ein Ding mit Hungermund.
Es schwimmt im Mondenglanz
Zum Schlafesruf der Amsel
Mit der Strömung tanzend
Bekannt als Wasserhansl.
Im klaren Wellenschlagen
Giert es nach Blut und Fleisch
Nach Kindern, die dort baden
Für sein düst‘res Reich.
Am Tage liegt es lauschend
Im faulen Tümpelschlamm
Da naht zum Wasserrauschen
Ein Mädelein heran.
Ein Ball kommt flugs geflogen
Und lockt das Kind zum Teich
Scheu sieht es auf die Wogen
Das Antlitz schreckensbleich.
Es weiß um die Gefahren
Die in den Tiefen lauern
Wind zaust seine Haare
Lässt es furchtsam schauern.
Zögernd wagt es sich heran
Ganz nah ans tiefe Becken
Das Herzlein schlägt ihm bang
Will sich zum Ball hin strecken.