Fotos: Blackmortis
Ich wüsste nichts Schöneres, als in der frischen Luft gemächlich durch meine mittelfränkische Heimatstadt Weißenburg zu wandern und sie im wechselhaften Herbstlicht zu fotografieren. Egal, wie oft ich dies auch schon getan habe: Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken. Die Stadt ist voller versteckter interessanter Winkel und unerzählter Geschichten. Im Oktober leuchtet sie mit den buntverfärbten Blättern förmlich um die Wette; um schon im nächsten Augenblick mit einer wunderbar morbiden, dunstgetrübten Stimmung zu überraschen. Ist Weißenburg nicht eine zauberhafte und würdevolle alte Dame? Für mich bedeutet sie Heimat. Das Herzstück, ihr beständiger, vertrauter Pulsschlag, ist der Seeweiher, der geflutete Wassergraben an der südlichen Stadtmauer. An diesen Ort kehre ich immer wieder zurück.
Wenn ich am Wägemann’schen Turm auf das ruhige, dunkle Wasser schaue, auf Enten, die schnatternd dahingleiten, fühle ich mein Herz sich öffnen und frei atmen. Denn hier bin ich zuhaus‘.